Zum Inhalt springen

Kunst inmitten der Trümmer des Krieges

Niemand weiß wirklich, wer der britische Streetart-Künstler ist, der sich selbst Banksy nennt. Seine Werke tauchten Ende der neunziger Jahre in den Straßen Englands auf, aber nicht nur dort, denn Banksy ist ein Kunst-Guerillero, der die Gesellschaft, aber auch die Kunstszene scharf und polemisch kritisiert. Deshalb sind einige seiner Bilder, Installationen und Grafitti auch in Kunstmuseen gefunden worden – die dort natürlich ohne das Einverständnis der Verantwortlichen hinterlassen wurden.

Die Kunstwelt liebt ihn inzwischen trotzdem, obwohl oder vielleicht auch gerade weil Banksy sie attackiert. Als 2018 ein Bild von ihm bei Sotheby’s für 1,18 Millionen Euro versteigert wurde, zerstörte es sich selbst, nachdem der finale Hammerschlag gefallen war. Banksy konnte es allerdings nicht verhindern, dass die Schnipsel des Bildes anschließend noch wertvoller waren, als das unversehrte Bild selbst.

Jetzt sind wieder Werke von ihm entdeckt worden und zwar in der Ukraine. Banksy hat selbst auf seinem Instagram-Kanal einen Film veröffentlicht, der sie zeigt und der auch einen kleinen Einblick in seine Arbeit gibt.

Diese Bilder bauen die Ruinen des Krieges nicht wieder auf, aber sie können vielleicht die seelischen Schmerzen ein wenig lindern. Sie lassen einen lächeln, manchmal traurig, manchmal grimmig, weil sie die Widerstandskraft der Menschen feiern und die Brutalität der Aggressoren verhöhnen. Und sie vermitteln ein Gefühl, das in aussichtslos erscheinenden Situationen dringend nötig ist, um weiterleben zu können – dass man gesehen wird, dass jemand weiß, wie es einem geht und das durch seine Aufmerksamkeit würdigt.

Kunst ist nämlich vieles: Manchmal eine Ware, manchmal eine wütende Attacke, aber manchmal eben auch eine freundliche Zuwendung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert