Es ging los mit Winnie.
Der hatte mir nämlich eine E-Mail geschrieben mit der Frage, ob wir die Songs meines Albums ›Neue Helden‹ live spielen wollten. Ich hatte damals nicht reagiert. Natürlich fand ich es toll, dass ihm die Lieder gefielen. Aber ich dachte auch an den Aufwand, den das bedeuten würde: Die Probetermine. Und die Wochenenden, an denen man viel fahren, schlecht schlafen und nichts verdienen würde. Zu diesem Zeitpunkt versuchte ich gerade, meine Karriere als Schriftsteller in Gang zu bringen und hielt die Musik für reine Zeitverschwendung, für eine Ablenkung vom Eigentlichen.
Aber Winnie gab nicht auf. Er nahm einen Beitrag auf facebook, in dem sich jemand enthusiastisch über meine Musik äußerte, zum Anlass, um noch einmal nachzuhaken. »Na, sieh mal an«, schrieb er, »da freuen sich noch so einige über deine Songs!! Ich hatte dich ja (…) gefragt, ob man das nicht mal wieder auf die Bühne bringen könnte (…) Ob Manu auch Lust hätte auf eine kleine Tour oder einige Wochenend-Gigs?!«
Diesmal reagierte ich. Ich hatte ohnehin ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn das letzte Mal hatte hängen lassen. Außerdem fehlte mir etwas. Die Schriftstellerei war nicht so erfolgreich gelaufen, wie ich es erhofft hatte, und ich vermisste das Musikmachen. Ich hatte versucht, angesichts meiner Lebensumstände und Erfolgsaussichten eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Aber das hatte irgendwie nicht hingehauen. Also warum sollte ich nicht einfach auf alles pfeifen und wieder mit der Musik anfangen?
Ich bat Winnie, ein Treffen mit Manu und mir zu organisieren. Das tat er gerne.
Und ich ließ es platzen. (…)
(Fortsetzung folgt)