Eine neue Folge des Goficastes ist im Kasten. Außerdem habe ich zwei kürzere Videos gemacht, um einerseits das Gofigramm auf Instagram zu bewerben und andererseits Werbung für die neue Episode von Rhadio zu machen.
Jetzt liege ich im Wohnzimmer auf dem Fußboden und will eigentlich Krausser lesen. Aber Krausser nervt. Hochtrabend, gelehrt, grundsätzlich besser als alle anderen. Stattdessen schaue ich den Nymphensittichen zu, wie sie an den Holzpanelen klopfen oder sich die Flügel strecken.
Im Goficast wollte ich ursprünglich Flucht aus Evangelikalien lesen. Aber dieser ständige Bezug zwischen Kunst und Religion war mir einfach zu viel. Es gibt Momente, in denen ich einen religionsfreien Raum brauche. Ich habe die Aufnahme abgebrochen und stattdessen lieber eine Kurzgeschichte gelesen von arroganten Katzen, nervtötenden Hunden und einem Meerschweinchen namens Ricardo. Das hat wesentlich mehr Spaß gemacht. Witzigerweise hat die eine Katze einen religiösen Tick.
Die zwei kürzeren Videos zu drehen war viel anstrengender, als den längeren Film herzustellen. Ich habe für jedes Video sicher vier Versuche gebraucht, bis ich der Meinung gewesen bin, dass ich es so lassen kann. Die Resonanz ist bisher sehr überschaubar. Soziale Netzwerke sind ja so ein bisschen wie ein vermüllter Ozean, in den man auch noch seine eigene Flaschenpost hineinwirft. Manchmal bekommt man eine Antwort.
Über die Arbeit und das Kochen und die Unterhaltung mit dem großen Sohn vollkommen vergessen, dass ich den jüngeren Sohn von der Schule hätte abholen müssen. Überstürzt und eine Stunde zu spät aufgebrochen. Sohn ist cool geblieben. Der Tag ist ansonsten vorbei. Das Sinnvollste, das ich jetzt noch tun könnte, wäre spazieren zu gehen, aber bei diesem Sauwetter habe ich darauf keine Lust. Oder Krausser lesen. Naja. Oder doch rausgehen.