Zum Inhalt springen

Auf die Perspektive kommt es an

Manchmal reden wir mit jemandem über etwas und meinen, so wie es den Anschein hat, zunächst dasselbe: ein Buch zum Beispiel, ein Film, ein gemeinsames Erlebnis, ein Satz, den jemand gesagt hat oder etwas anderes. Doch je länger wir darüber sprechen, desto mehr drängt sich der Eindruck auf, dass wir von vollkommen unterschiedlichen Fakten ausgehen. Es kommt eben auf die Perspektive an. Die Blickrichtung verändert unsere Wahrnehmung unter Umständen so sehr, dass wir zu einander widersprechenden Schlüssen gelangen.

Dieses Bild habe ich ‚Visiting Masada‘ genannt. Es wird Teil meiner Ausstellung in der Auferstehungskirchengemeinde in Hamburg-Lohbrügge sein (am 28. Mai um 11h ist die Vernissage im Anschluss an den Pfingstgottesdienst).

‚Visiting Masada‘ ist ein Foto. Aber eigentlich ist es vier Fotos. Die schwarzweiße Ebene ist tatsächlich die Wüste vor der berühmten Festung in Israel. Ich habe sie von Masada aus fotografiert. Das Hausdach stammt aus Tel Aviv. Und der Nymphensittich aus Marburg. Die Katze schließlich habe ich schon vor langer Zeit gezeichnet und koloriert und später gescannt. Alle vier Bestandteile des Bildes siehst Du aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven. Zusammen ergeben sie ein neues Bild, dass Du aus einer weiteren Perspektive betrachtest.

So ist es doch eigentlich immer, wenn wir uns irgendwann auf eine Sichtweise einigen. Wir vereinen unsere Perspektiven, verbinden sie zu einem neuen Bild. Möglicherweise ist es nicht ganz stimmig, das eine oder andere Detail mag dabei verloren gehen. Aber es ist das Beste, was wir gerade zustande bringen.

Solltest Du am 28. 5. Gelegenheit haben, die Vernissage in Hamburg zu besuchen, würde es mich sehr freuen, Dich zu sehen! Oder Du schaust an einem anderen Tag vorbei. Die Ausstellung läuft bis Mitte Juli, und wie ich höre, sind die Türen oft auf. Den kurzen Vorstellungstext für die Gemeinde habe ich so formuliert:
„Gofi Müller ist Schriftsteller, Künstler und Podcaster aus Marburg. Alle zwei Wochen veröffentlicht er den Podcast ‚Cobains Erben‘ über Kunst, Pop und den Sinn des Lebens. Die Bilder seiner Ausstellung ‚Everybody’s Looking For Something‘ setzen sich mit der Vielzahl an Bildern auseinander, die uns umgeben, und mit der Frage, was wirklich wirklich ist.

Seine Gemälde und digitalen Collagen, die Gofi als ‚Remixes‘ bezeichnet, sind zu sehen vom 28. Mai bis zum 9. Juli. Die Eröffnung findet im Anschluss an den Pfingstgottesdienst am Sonntag 28. Mai um 11 Uhr statt.“

Für diese Ausstellung erhalte ich übrigens kein Geld. Die Kosten trage ich alle selbst. Ich bin Euch deshalb sehr dankbar, die Ihr mich unterstützt, dass Ihr meine Arbeit ermöglicht. Ganz herzlichen Dank!

Übrigens: Heute ist eine neue Folge von Cobains Erben erschienen. Jay und ich unterhalten uns über den Film ‚Im Westen nichts Neues‘, der vor einer Woche vier Oscars erhalten hat. Falls Dich das interessiert, schau doch mal hier vorbei oder überall, wo es Podcasts gibt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert